David van Reybrouck – Zink


David van Reybrouck –  Zink

Das Metall Zink spielt im neuen Buch des Archäologen und Geschichtenerzählers David van Reybrouck, obwohl Titel gebend, nur eine nebengeordnete Rolle. Vielmehr handelt dessen Geschichte, die weder Roman, noch Erzählung ist, vom Leben des Bäckers Emil Rixen.
Unehelich in einem Ministaat mit Namen ‚Neutral Moresnet’ geboren wird er mit vier Jahren zur Adoption frei gegeben, erhält einen neuen Namen und, im Laufe seines Lebens, immer wieder neue Staatsangehörigkeiten. Das liegt an seinem Geburtsort: ‚Neutral Moresnet’ ist ein 3,4 km2 großer Staat, der aus Landesstreitigkeiten zwischen Preußen und den Niederlanden 1816 entstand.
Ein Staat ohne Polizei, ohne Gerichtsbarkeit, mit nur ein paar hundert Einwohnern. Als dort der Rohstoff Zink gefunden wird kommt es zum Wirtschaftsboom. Rixen hat ursprünglich die neutral moresnetische Staatsangehörigkeit, doch wandern Grenzziehungen nach dem ersten Weltkrieg „immer wieder über ihn hinweg“. Mal ist er Niederländer, Belgier, Deutscher, je nach dem. Immer wieder wird er inhaftiert, weil ihm ‚mangelnde Staatsloyalität’ vorgeworfen wird.
Doch möchte er einfach nur friedlich sein Bäckerleben leben, was schwierig in einer Zeit, die zu Extremen neigt.

Reybrouck erzählt diese Geschichte eines Lebens und eines Jahrhunderts leichtfüßig. Geschichte ist bei ihm komplex, doch fassbar. Ein faszinierendes Menschenleben auf nur 86 Seiten erzählt. Erstaunlich!

M. Freerix

David van Reybrouck - Zink

David van Reybrouck – Zink

Aus dem Niederländischen von Waltraud Hüsmert

Edition Suhrkamp
 10,00 €
Erschienen: 06.03.2017
Broschur, 86 Seiten
ISBN: 978-3-518-07290-5

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vonpaula

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