Ida Pfeifer beginnt als 47-Jährige das Reisen um die ganze Welt – als erste Frau allein und ohne Geld – sie setzt auf Gastfreundschaft. Ihre spannenden Reiseberichte finden tausende von Leser_innen; sie schreibt 13 Bücher über fünf Reisen – ohne männliches Pseudonym (!), die in sieben Sprachen übersetzt werden. Sie legt insgesamt 240.000 Kilometer zur See und 32.000 Kilometer zu Land auf vier Kontinenten zurück. Sie wurde als erste Frau Ehrenmitglied der Berliner Geographischen Gesellschaft.
Ida wächst in Wohlstand und gediegenem Biedermeier auf. Die Familie Reyer gehört zur angesehenen Wiener Gesellschaft. Vater Reyer ist Baumwollfabrikant. Sie hat fünf Brüder und der Vater hat keine Probleme damit, sie wie einen Jungen zu erziehen. Mit allem drum und dran. Mit gleichen Privilegien, aber auch mit gleicher Härte. Zimperlichkeiten sind nicht angesagt! Sie „genießt“ also einen Erziehungsstil, den wir heute „preußische Erziehung“ nennen: Bescheidenheit und Selbstbeherrschung sind unbedingte Tugenden. Wünsche dürfen nicht geäußert werden, Befindlichkeiten gibt es nicht.
Als Ida neun Jahre alt ist, stirbt der Vater und die Mutter übernimmt die Erziehung der Kinder. Die Jungs werden aufs Internat geschickt und Ida soll eine Dame werden. Sie weigert sich jahrelang Mädchenkleider zu tragen, wird krank, wenn sie es muss. Sogar der Arzt empfiehlt der Mutter sie die Knabenkleidung tragen zu lassen. Sie schottet sich ab, träumt vom Reisen, verliert sich in Reiseliteratur. Als Ida 13 Jahre alt wird, hat die Mutter die Faxen dicke! Sie greift mit Gewalt duch: Ida muss Klavier spielen lernen, obwohl sie das Geigenspiel liebt. Doch das schickt sich nicht für ein Mädchen. Sie muss endlich Mädchenkleidung tragen und bekommt als bestechende Entschädigung einen Hauslehrer, den Dichter und Reiseschriftsteller Emil Trimmel. In den verliebt sie sich unsterblich. Und er sich in sie. Er ist nur zwei Jahre älter und Ida ist sich sicher, dass sie diesen feinsinnigen wohlerzogenen Mann heiraten darf. Die Mutter sagt „nein“. Unterm Stand. Sie soll gesellschaftlich angemessen verheiratet werden.
Wieder wird sie krank und stirbt fast daran. Emil und sie schwören sich ewige Treue. Emil wird nie heiraten. Ida überlebt schließlich ihren Liebeskummer und handelt mit der Mutter aus, dass ihr Heiratskandidat mindestens doppelt so alt sein soll, wie sie, damit Emil nicht glaube, es sei eine Liebesheirat. Schweren Herzens heiratet sie 1920 den Rechtsanwalt Anton Pfeiffer und zieht mit ihm nach Lemberg. Ida ist erst mal froh aus Wien und von ihrer herrischen Mutter weg zu sein. Doch der rechtschaffende Anton Pfeiffer deckt in einem Prozeß die Betrügereien und Bestechlichkeit einiger hoher Beamter auf und wird ab da nicht mehr engagiert. Das Ehepaar verarmt, nachdem die Mitgift von Ida aufgebraucht ist. Ida bekommt zwei Kinder, Oscar und Alfred. Sie arbeitet heimlich für Geld (gibt Zeichen- und Musikunterricht), um die Familie durchzubekommen. In ihrer Autobiografie beschreibt sie diese Zeit: „… nun wußte ich oft kaum, wo … (ich) das Bisschen Geld hernehmen sollte, um mir nur das höchst Nöthige anzuschaffen. Ich verrichtete alle Hausarbeiten, ich fror und hungerte, ich arbeitete im Geheimen für Geld, ich ertheilte Unterricht in Zeichnen und Musik, und trotz aller Anstrengungen gab es oft Tage, an welchen ich meinen armen Kindern kaum etwas mehr als trockenes Brot zum Mittagessen vorzusetzen hatte.“
Als ihre Mutter schwer erkrankt zieht sie mit ihren beiden Söhnen nach Wien und bleibt dort bis die Söhne erwachsen und selbständig sind. Alfred betreibt eine Sensenschmiede in Niederösterreich und Oscar wird Komponist und Pianist in Rio de Janeiro. Ida spart ununterbrochen für die Zeit nach der Mutterschaft. Sie hegt nämlich den geheimen Wunsch alleine nach Jerusalem zu reisen. Sie ist von ihrem eigenen Mut geschockt und verfasst schon mal ihr Testament. Schneidet sich die Haare ab – skandalös! Doch zur Männerkleidung aus den Jugendjahren wagt sie sich nicht mehr zurück. Sie ist 45 Jahre alt und will als respektable Matrone unterwegs sein. Sie trägt eine Hose unter dem Rock, den sie somit bei Bedarf nach oben raffen kann.
1842 fährt Ida mit einem Dampfer von Wien nach Konstantinopel. Sie gibt vor, dort nur eine Freundin besuchen zu wollen. Sonst hätte es in ihrer Wiener Verwandtschaft einen Aufstand gegeben!
Die Reise dauert 14 Tage. Sie ist durchweg seekrank. Mit einem Kaik, einer Art Segel-Ruderboot, überquert sie den Bosporos, sie will Ausgrabungen in Skutari besuchen (hier wird etwa 10 Jahre später Lady Nightingale ihr erstes Krimkrieghospital errichten).
Als sie von zwei Mitreisenden zu einem Besuch nach Busra (ein seit der Antike berühmter Badeort mit Thermalquellen) eingeladen wird, falls sie reiten könne, sagt sie unverblümt zu. Sie hat noch nie auf dem Rücken eines Pferdes gesessen! Diese Art von Notlüge wird ihr noch manche Reise ermöglichen. Nach dem mehrstündigen Ritt hat sie das Reiten gelernt – nur das Traben macht ihr bis zum Schluss noch zu schaffen…
Sie reist weiter über Izmir, Rhodos, Zypern nach Beirut. Ab da muss sie die Pest umschiffen und geht erst wieder in Caesarea an Land. Von Jaffa besteigt sie wieder ein Pferd direkt nach Jerusalem. Dort besucht sie sämtliche biblischen Stätten und übernachtet eine Nacht in der Grabeskirche, wie sich das für eine ordentliche Pilgerin gehört. Auf dem Rückweg nimmt sie einen Umweg über Damaskus, segelt von Beirut nach Alexandria, nach Kairo, besucht die Pyramiden von Gizeh (klettert auf die Spitze der Cheopspyramide), macht eine Flußfahrt auf dem Nil und reitet auf dem Rücken eines Kamels bis nach Suez. Sie will Wien so lange als möglich fern bleiben. Hier auf Reisen fühlt sie sich stark und frei. Nach acht Monaten tritt sie den Rückweg an:
über Malta, Sizilien, Neapel erst mal nach Rom, wo sie gleich zwei Wochen bleibt. Kurz vor Weihnachten trifft sie wohlbehalten und glücklich in Wien ein (nicht ohne vorher noch die Kunstschätze in Florenz genossen zu haben). Der Wiener Verleger Jakob Dirnböck hört von ihren Tagebuchaufzeichnungen und überredet sie zu einer Veröffentlichung. Ida ist unsicher. Sie fühlt sich nicht, noch nicht, als Schriftstellerin. Ihre Familie und sogar ihr Mann, mit dem sie kaum noch was zu tun hat, wollen ihr die Veröffentlichung verbieten. Das ziemt sich alles nicht für eine Wiener Dame. Schließlich streicht Anton Pfeifer das Manuskript zusammen und es geht, zunächst unter Pseudonym, in Druck. Das Buch wird mit vier Auflagen ein totaler Erfolg! Ab der dritten Auflage ist die Autorin namentlich zu erkennen. Sie wird in den nächsten Jahren zur beliebtesten Reiseschriftstellerin des 19. Jahrhunderts. Ihre Bücher werden nicht nur ins Englische und Französische übersetzt, sondern auch ins Holländische, Russische und Malaiische! Sie lesen sich wie obskure Reiseführer, voller Tipps und Ratschläge, inklusive Heilmittel gegen die in den Ländern kursierenden Krankheiten.
2. Reise:
Ida reist nach Island und Skandinavien, von April bis Oktober 1845, auf der Donau über Prag und Dresden nach Hamburg, Kopenhagen, Island, Reykjavik, zu Pferd auf Vulkane, (reiten kann sie ja jetzt), zurück über Oslo, Göteborg über den Götakanal nach Stockholm, Uppsala, Hamburg und zurück nach Wien
3. Reise, erste Weltreise:
Ida reist von Mai 1846 bis Oktober 1845, über Rio de Janeiro, um Kap Hoorn nach Valparaiso in Chile, nach Tahiti, Honkong, China, Singapore, Kalkutta, Benares, Delhi, Agra (Taj-Mahal), Fatepuhr Sikri (Ruinenstadt), Bombay, Bagdad, Mosul, Täbris, Tiflis, Odessa, Konstantinopel, Athen, Triest und zurück nach Wien.
4. Reise, zweite Weltreise:
Ida reist von März 1851 bis Juni 1855, über Kapstadt (der Suezkanal wird erst 1869 eröffnet!), Singapore, Borneo, Java, Sumatra (hier fängt sie sich Malaria ein), von Jakarta gratis in drei Monaten nach San Francisco, Panama (Silvester 1853/54), Abstecher: Ecuador, Peru, Lima, Guayaquil, Quito (Andenüberquerung bei 4000 Metern), der Vulkan Cotopaxi bricht aus – Ida sieht es, schreibt es an Humbodt, der sie beglückwünscht, zurück nach Panama, weiter nach New Orleans, über Mississippi und über Land nach Chicago und zu den Niagarafälle, Montreal, Quebec, New York, London, Abstecher zu den Azoren (fünf Monate, weil Oscar ihr Sohn grad dort lebt), Lisabon, London, Paris und zurück nach Wien.
5. Reise, sollte dritte Weltreise werden:
Am 21. Mai 1856 verläßt Ida Wien Richtung Rotterdam. Von dort aus reist sie ein letztes Mal um Kap Hoorn nach Mauritius und Madagskar und zwei Jahre später wegen Krankheit und politischer Verwicklungen wieder zurück (Australien wird aufgegeben) nach Wien.
Ida interessiert sich für alles, nicht nur für berühmte Kultstätten, sondern für das Leben der Leute, deren Ordnungen, Zusammenleben, Moralvorstellungen. Sie besucht Gefängnisse, Krankenhäuser, Diamantminen, Fabriken, Frauenbäder, Harems, Parlamente, Schulen, und Heimstätten. Dabei geht sie nicht gerade feinfühlig vor. Sie öffnet jede nicht verschlossene Tür, verfolgt Leute, die sich furchtsam oder schüchtern vor ihr verstecken und zerrt sie ans Tageslicht. Sie kriecht in Höhlen, um Menschen zu bestaunen, die dort leben. Sie überschreitet definitiv eine Grenze, läßt es jedoch auch zu, wenn bei ihr Grenzen überschritten werden – bis zu einem gewissen tugendhaften Grad. Sie läßt sich anfassen, aber nicht überall und auch nicht sexuell.
Ist das weisse Anmaßung, was sie da tut? Ganz sicher ja. Denn sie geht davon aus, dass ihre Haltung zur Welt einwandfrei ist. was nicht heißt, dass sie patriotisch ist. Selbstverständlich ist sie gegen Sklaverei, Rassismus, Kolonisierung, Missionierung und Naturzerstörung.
So reflektiert sie in ihrem Buch über die zweite Weltreise, nachdem ihr ein abgeschlagener Kopf unter die Nase gehalten wird: „… ich kann nicht umhin zu denken, dass wir Europäer nicht besser, ja im Gegenteil schlechter sind als diese verachteten Wilden. Ist nicht jedes Blatt der Geschicjhte voll Schandtaten, Morden und Verrätereien jeder Art? – Was läßt sich vergleichen mit den Religionskriegen in Deutschland und Frankreich, mit der Eroberung Amerikas, mit dem Faustrecht, mit der Inquisition? Und selbst in neueren Zeiten, nachdem wir vielleicht feiner und gebildeter in der äußeren Form, sind wir deshalb weniger grausam?“
Ihre Lebensart besteht aus Bescheidenheit. Sie nimmt immer nur so viel Gepäck mit, dass sie es schafft es selbst zu tranportieren, falls sie niemanden findet, der ihr hilft.
Ihr wird oft geholfen. Sie spielt eine ganz besondere Karte aus: die der alten Dame. Eine harmlose Matrone, arm und deshalb hart im Nehmen und manchmal hilfsbedürftig. Als sie sich in den Kopf setzt in Sumatra als erste_r Weisse_r zum Tobasee vorzudringen, wird sie kurz vor ihremZiel von einheimischen Kriegern mit Gewalt aufgehalten. Sie nimmt an, dass sie jetzt aufgegessen werden soll. So erklärt sie dem Anführer in drei verschiedenen Sprachen, dass sie sehr alt und zäh sei und dass sie überhaupt nicht lecker schmecke. Als der Anführer der sie bedrohenden Männer schließlich kapiert, was sie ihm sagen möchte, bricht er in schallendes Gelächter aus – und mit ihm seine Mitkrieger. Sie lassen Ida ungeschoren den Rückweg antreten – den Tobasee darf sie natürlich nicht zu Gesicht bekommen – er ist ein Heiligtum der Battaken.
Ida versucht so viele Sprachen zu lernen als möglich. Zumindest das Wichtigste, um durchzukommen. Sie gewöhnt sich eine Art Pantomimische Universalsprache an, die ihr in Leib und Blut übergeht. Selbst in Wien muss sie
sich zwingen, nicht ständig mit Hand und Fuss
zu sprechen. Es schickt sich nicht.
Es ist eine Mischung aus Naivität, Sturheit und
Überheblichkeit, die sie immer wieder aus
brenzlichen Situationen rettet. Bei einem
Raubüberfall im Dschungel von Brasilien greift
sie den Angreifer mit ihrem kleinen Taschenmesser und ihrem Sonnenschirm an und hält ihn so lange hin, bis Hilfe naht. In letzter Sekunde. Sie hat sich schon zwei tiefe Schnittwunden durch die Machete ihres Gegners zugezogen. Von da an hat sie immer ihre „gute Doppelpistole“ in der Handtasche. Ida legt, wie eine Naturforscherin, Herbarien an, sammelt Pflanzen, Käfer, Schmetterlinge, Krebse, Mollusken, Fische. Sie reist sozusagen als Universalgelehrte. Überall wo es möglich ist, besucht sie Naturkundemuseen, um sich über Sammeltechniken und Konservierungsmethoden kundig zu machen. Sie verkauft ihre Sammlungen, um eine zusätzliche Einnahmequelle zu haben. Einiges behält sie für ihr eigenens Naturalien- und Kunstkabinett, das sie 1855 für alle „Neugierigen und Wissenschaftsmenschen“ eröffnet.
Zeitgenossen beschreiben Ida Pfeiffer als eine kleine, schmale Person von leicht gebeugter Haltung, mit langsamen, kontrollierten Bewegungen. Im persönlichen Umgang ist sie so zurückhaltend, dass es den meisten ihrer Leser_innen zunächst schwer fällt, ihre abenteuerlichen Reisen glaubhaft zu finden.
Wenn Ida unterwegs ist, ißt sie alles, was sie aufgetischt bekommt.
„Meine sorgsame Hausfrau wollte mir eine ganze Menge Lebensmittel mitgeben; allein meine Regel auf Reisen ist, jeder Art des Ünberflusses zu entsagen. Wenn ich irgendwo Menschen zu finden weiß, nehme ich keine Eßwaren mit, denn wovon sie leben, kann auch ich leben; mundet mir ihre Kost nicht, so fehlt mir der echte Hunger, und da heißt es denn so lange fasten, bis er so tüchtig wird, daß man jedes Gericht gut findet!
(Zitat aus Idas Buch: Eine Frau fährt um die Welt. Die Reise 1846 nach Südamerika, China, Ostindien, Persien und Kleinasien, S.239)
Ida Pfeiffer legt ihre Reiseroute nicht fest. Ihre Sparsamkeit bestimmt die Reiseroute. Sie nimmt meist das billigste Boot oder noch besser die freie Überfahrt – erst mal egal wohin. Sie läuft hunderte von Kilometern zu Fuß, wenn es sein muss. Wenn sie etwas unbedingt sehen möchte und kein Geld mehr hat ein Gefährt zu bezahlen. Sie ist ständig in Eile. Sie kann nicht rasten. Wenn sie zu lange warten muss, bricht sie schon mal in Tränen aus. Sie überredet die Leute. Immer wieder. Auch wenn sie zuvor „nein“ gesagt haben. Sie ist unverfroren.
DAS ENDE AUF MADAGASKAR
Alle raten ihr von einer Reise nach Madagaskar ab. Und zwar aus politischen Gründen. Auch Humboldt. Doch sie kann nicht verzichten. Sie will dorthin. Auf der Überfahrt nach Kapstadt trifft sie einen Franzosen, der sie nach Mauritius einlädt und ihr versichert, eine Passage nach Madagaskar zu organisieren. Er kenne sich dort aus. Er kenne die Königin von Madagaskar persönlich. And so on. Alle warnen sie vor diesem Monsieur Lambert. Aber auf dem Ohr ist Ida taub. England und Frankreich
wollen Madagaskar
kolonisieren. Die Königin
Ranavalona verjagt alle
europäischen Händler und
verbietet das Christentum, um
ihre Insel zu schützen. Lambert
reist mit Ida nach Madagaskar
mit tausend Geschenken für die
Königin, weil er sie auf seine,
d.h. die französische Seite
ziehen will. Er schenkt ihr ein
Piano, doch sie weiss nichts
damit anzufangen. Da kommt
Ida auf den Plan, die ja in ihrer
Kindheit Piano lernen musste.
Ida spielt, graueneregend, wie sie selbst meint, aber der Hofstaat ist begeistert.
Lambert schmiedet mit dem Sohn der Königin den Plan, die Mutter zu stürzen. Es kommt zum Staatsstreich. Der mißlingt. Lambert und damit auch Ida fallen bei Königin Ranavalona in Ungnade. Ida hat Angst hingerichtet zu werden. Doch sie werden nur des Landes verwiesen. Ida hat Malaria, ist im Fieberwahn. Niemand hilft ihr. 53 Tage wird sie unterwegs zur Küste sein ohne Linderung, ohne ihre Kleider wechseln zu dürfen. Ohne medizinische Versorgung. Kontakt zu anderen als ihren Wächtern ist ihr untersagt. Auf Mauritius angekommen und medizinisch versorgt und gepflegt senkt sich endlich das Fieber und sofort plant sie nach Australien weiter zu reisen! Angeblich, um sich dort gänzlich zu erholen. Aber da kommt der nächste Fieberschub. Über Hamburg und Krakau erreicht sie zurück nach Wien. Nicht mal einen Monat später stirbt sie am 28. Oktober an Leberkrebs. Das ewig verschleppte Fieber hat ihre Organe angegriffen. Wer weiß warum sie so in Eile war?
Anerkennung:
Bei einem Aufenthalt in Berlin trifft sie mit Alexander von Humboldt zusammen, „… er nahm mich vorzüglich freundlich auf, und meine Reisen schienen ihn nicht nur zu interessieren, er war so erstaunt, dass er mehrmalen ausrief: ‚Sie haben Unglaubliches durchgesetzt.’… Humboldt verschafft ihr eine Einladung an den preußischen Hof und von König Friedrich Wilhelm IV. erhält sie 1856 die „Goldene Medaille für Wissenschaft und Kunst“. Zusammen mit dem Geografen Carl Ritter setzt sich Humboldt dafür ein, dass die „Berliner Ethnographische Gesellschaft“ Ida Pfeiffer als erste Frau zum Ehrenmitglied ernennt.
Auch die französische Geographische Gesellschaft.nimmt sie ehrenhalber auf. In London verbieten die Statuten der dortigen Geographischen Gesellschaft die Mitgliedschaft einer Frau.
Literatur von Ida Pfeiffer (Neuauflagen):
1. Reise in das heilige Land. Konstantinopel, Palästina, Ägypten im Jahre 1842
2. Nordlandfahrt. Eine Reise nach Skandinavien und Island im Jahre 1845
3.Eine Frau fährt um die Welt. Die Reise 1846 nach Südamerika, China, Ostindien, Persien und Kleinasien 4.Abenteuer Inselwelt. Die Reise 1851 durch Borneo, Sumatra und Java
5.Reise in die Neue Welt. Amerika im Jahre 1853 6.Verschwörung im Regenwald. Ida Pfeiffers Reise nach Madagaskar