Als ich im letzten Jahr aufschnappte, das Caren Miosga und Charly Hübner mit U.Johnsons „Jahrestagen“ auf Tournee seien, dachte ich: Toll, dass er die Bühne dieser Stimmen bekommt.
Und schön, dass das Werk dieses Schriftstellers in seinem 90ten Jahr (40 nach seinem Tod) zu hören sein wird – vor vollen Häusern, begeistertem Publikum – sonstwo in diesem unserem Deutschland.
Und ich erinnerte mich an die selbst erlebte Akademie Vorstellung hier in Berlin vor 500 Zuschauern von Volker Koepp mit seinem Johnson Film „Gehen und Bleiben“ Anfang vorletzten Jahres – der Filmemacher 80 Jahr, anwesend und soo präsent mit seinem Werk und dann mit seinem Unverständnis über die unterirdi- sche Moderation des Sektions Abgesandten n.n. im sogenanntem Publikumsgespräch hernach – selbst zu- gestehend, dass er das U.Johnson Porträt angegangen war, obwohl er nichts groß von ihm je gelesen hatte, doch offensichtlich angesprochen worden war, weil er der Richtige sei, diesen Schreiber zu porträtieren
(und er war der Richtige) – doch offensichtlich die Gesprächsmoderation nicht einen Schimmer hätte, worum es hier gehen könnte …
Ja, so nähert man sich einem Autor oder man wird mit ihm konfrontiert – so kommt man ins Lesen und Schauen – oder lässt es bleiben.
Hier im Buchladen Paul und Paula gab es Anfang 2017 einen Bücherabend zum Fahrrad und der Literatur, und unter anderem wurde aus U.Johnsons Buch ‚Das dritte Buch über Achim‘ vorgelesen – hernach hörte man von Besuchern, es wäre noch mehr Platz für vorgelesene Lektüre von gerade ihm gewesen…
Und ja, so verstehe ich auch dieses Buch von Charly Hübner, der sich gleich in der ersten Seiten selbst als Narzisst und bloßen Fan U. Johnsons degradiert, um dann mit seinen Möglichkeiten den Leser für dessen Bücher zu begeistern. Bin gerade mal auf Seite 63 angelangt, kenne die Romane usf. und freue mich an der Lektüre – weiss, dass U.J. uns auch heute noch viel erzählen kann – auch, weil er es so gekonnt zwischen den Zeilen auszudrûcken wusste – Charly Hübner hat hier vieles „richtig“ gemacht, nur bei dem Titel und Bild seines Buches ‚zum Autor seines Lebens‘ fand ich ihn nicht gut beraten.
Doch, wenn man erst einmal eingefangen ist, und nachliest wie eben dieser mit seinem Unseld über Cover und Formulierungen stritt – geschenkt.
Oder, um eine Passage aus Charly Hübners Buch wiederzugeben, die er von U.J. Freund Wolfgang Neuss zitiert: „Seitdem Uwe tot ist, habe ich bei ihm gelesen, daß das Ehrliche und die Wahrheit nicht das Letzte ist. Es ist die Genauigkeit. Diese ist es, mit der man leben sollte, dann kann man auch leichtsinnig und un- genau sein, wenn man weiß und nach Genauigkeit lebt. Genau. Aufn Punkt. Echt also“.
Weiter so.
Ein Lesetipp von T.Lang