Der Klang der Familie – Berlin, Techno und die Wende
Felix Denk, Sven von Thülen:
Eine Empfehlung von M. Freerix
Es ist eine Reise zurück in die musikalische Selbstfindungsphase Berlins, die in ‚Der Klang der Familie’ nacherzählt wird. Beinahe märchenhaft schildern in diesem Interviewbuch Musiker und Organisierer, wie sie die Nachwendephase in Ost-Berlin nutzten, um verfallende Häuser zu Tempeln des Nachtlebens umzubauen. Getrieben waren sie dabei weder von Ruhm, noch von Geld, sondern allein vor ihrer Liebe zur Musik und zu einer Möglichkeit, diese leben zu können. Sie fühlten sich als eine Generation von Kreativen, die die Gesellschaft nachhaltig verändern würden. Doch im Laufe der folgenden Jahre ging der Enthusiasmus der frühen Jahre verloren, mehr und mehr dominierten Geldinteressen die wuchernde Szene.
‚Der Klang der Familie’ berichtet von den Nachwendejahren aus einer Perspektive, die heute viele nur noch vom Hörensagen kennen. Spannend schildern hier die Protagonisten dieser Szene den beiden Interviewpartnern Felix Denk und Sven von Thülen von ihrer Beteiligung an diesem Prozess, von dem sie annahmen, das er die gesamte Gesellschaft verändern würde. Das dem nicht so ist, und warum dies nicht so ist, auch davon erzählt dieses überaus lesenswerte Buch.
suhrkamp taschenbuch 4548, Broschur, 423 Seiten
ISBN: 978-3-518-46548-6
10 Euro