Robert Macfarlane – Karte der Wildnis
Der Sommer steht wieder vor der Tür – Ferien und Reisezeit.
Die Gelegenheit zum x-ten Tipp für Globetrotter Backpacker Couchsurfer Extremsportler:
Die ganz verwunschenen Orte entzaubern und die Trophäen heimzutragen.
So eine Antiwerbung muss schon her, damit ein Gefühl für das entstehen kann, was dieses Buch ausmacht.
Neun Jahre ist es jetzt schon alt, es enthält eine Sammlung mit Berichten zu Expeditionen in Grossbritannien, die der Autor mit 31 Jahren veröffentlichte.
Letztes Jahr wurde es dann übersetzt herausgegeben vom Verlag Matthes&Seitz in seiner Reihe: Naturkunden.
Die Gelegenheit zum x-ten Tipp für Globetrotter Backpacker Couchsurfer Extremsportler:
Die ganz verwunschenen Orte entzaubern und die Trophäen heimzutragen.
So eine Antiwerbung muss schon her, damit ein Gefühl für das entstehen kann, was dieses Buch ausmacht.
Neun Jahre ist es jetzt schon alt, es enthält eine Sammlung mit Berichten zu Expeditionen in Grossbritannien, die der Autor mit 31 Jahren veröffentlichte.
Letztes Jahr wurde es dann übersetzt herausgegeben vom Verlag Matthes&Seitz in seiner Reihe: Naturkunden.
Robert Macfarlane verfügt über einen reichen kulturgeschichtlichen Überblick, und so kann er seine eigene Erlebnisse ausschmücken mit Gedanken
zum Thema : „Ich erinnerte mich daran, was Ismael in Moby-Dick über die Insel Kokovoko sagt: «Sie sei auf keiner Karte verzeichnet; die wahren Orte sind das nie«“.
Der Buchdeckel mit den britischen Inseln geschmückt – monochrom gefasst im Piktogramm – orientierungslos – wird man eingeladen : „Wie hatte W.H.Murray es formuliert?
«Schönheit finden; stille sein«“.
Und so darf man den Ausflügen zu den Hohlwegen folgen, ins Moor oder auf kleine Inseln im Atlantik. Kluftkarren und Biolumineszenz werden gleichermassen beschrieben,
wie Bootsbau irischer Mönche und die Geschichten des schottischen Soldaten, der in Gefangenschaft Essays über die Highlands verfasste.
Die Naturschilderungen erfahren eine Erdung über diesen Kontext und sind reich an Bezügen zu unserer Zivilisationsgeschichte, detailversessen und behutsam, dabei frei
Öko Manierismen und nostalgischen Sentimentalitäten. Spektakuläre Phänomene wie dreissig Meter hohe Wellen bleiben nur Randerscheinung – eindrucksvoll die eigenen
Schilderungen , was in den wenigen verbliebenen Hecken, im Unterholz und an den Küsten zu erleben ist.
„«Ist der Lake District auch eine bourgeoise Erfindung wie das Klavier?« hatte Auden 1953 gefragt. Ja, mit seinen Teestuben und ausgetrampelten Pfaden wirkte er
tatsächlich so – wie gezähmt von der Liebe seiner Millionen Besucher. Dennoch hoffte ich, bei Nacht und Schnee …“ und auf den nächsten zwanzig Seiten will man
dabei sein, wie Macfarlane auf seinem Weg die „Wildnis“ sucht und findet.
Jede Episode eine Entdeckung, alle sind noch nicht gelesen – manche Orte sind zu opfern, damit die anderen überdauern können – doch dieses Buch will empfohlen sein.
T.L.
zum Thema : „Ich erinnerte mich daran, was Ismael in Moby-Dick über die Insel Kokovoko sagt: «Sie sei auf keiner Karte verzeichnet; die wahren Orte sind das nie«“.
Der Buchdeckel mit den britischen Inseln geschmückt – monochrom gefasst im Piktogramm – orientierungslos – wird man eingeladen : „Wie hatte W.H.Murray es formuliert?
«Schönheit finden; stille sein«“.
Und so darf man den Ausflügen zu den Hohlwegen folgen, ins Moor oder auf kleine Inseln im Atlantik. Kluftkarren und Biolumineszenz werden gleichermassen beschrieben,
wie Bootsbau irischer Mönche und die Geschichten des schottischen Soldaten, der in Gefangenschaft Essays über die Highlands verfasste.
Die Naturschilderungen erfahren eine Erdung über diesen Kontext und sind reich an Bezügen zu unserer Zivilisationsgeschichte, detailversessen und behutsam, dabei frei
Öko Manierismen und nostalgischen Sentimentalitäten. Spektakuläre Phänomene wie dreissig Meter hohe Wellen bleiben nur Randerscheinung – eindrucksvoll die eigenen
Schilderungen , was in den wenigen verbliebenen Hecken, im Unterholz und an den Küsten zu erleben ist.
„«Ist der Lake District auch eine bourgeoise Erfindung wie das Klavier?« hatte Auden 1953 gefragt. Ja, mit seinen Teestuben und ausgetrampelten Pfaden wirkte er
tatsächlich so – wie gezähmt von der Liebe seiner Millionen Besucher. Dennoch hoffte ich, bei Nacht und Schnee …“ und auf den nächsten zwanzig Seiten will man
dabei sein, wie Macfarlane auf seinem Weg die „Wildnis“ sucht und findet.
Jede Episode eine Entdeckung, alle sind noch nicht gelesen – manche Orte sind zu opfern, damit die anderen überdauern können – doch dieses Buch will empfohlen sein.
T.L.