Salman Ansari liest aus seinem literarisches Debüt “Willkommen in Germany”
Salman Ansari erzählt, wie er unter die Deutschen kam. Die humorvolle und zugleich tiefsinnige Geschichte eines jungen Inders, der Ende der 1950er Jahre zum Studium nach Deutschland kommt. Er erlebt merkwürdige Gebräuche beim Essen, Waschen und mit den Mädchen, er erfährt intellektuelle Zuwendung, die immer analytisch bleibt. Die Willkommenskultur der jungen Bundesrepublik ist eine Parabel auf die deutschen Zustände unserer Tage: tumbes Vorurteil und herzliche Aufnahme ringen miteinander.
Ansaris Buch, genauer die Erfahrungen, die er seit seiner Immigration vor 55 Jahren schildert, verleiht vor dem Hintergrund aktueller Diskussionen über die Deutschen und das Fremde neue Einblicke. Die Menschen, denen der junge Inder begegnet, nehmen ihn einerseits fröhlich und mutig auf, zugleich aber behandeln sie ihn als den kleinen Schwarzen, der aus einem Urvolk kommt, das sich nicht einmal waschen kann. Dass der junge Mann aus einem gebildeten Haus kommt, spielt für viele der Deutschen keine Rolle, es ist die schiere Unwissenheit als Treiber von Alltagsrassismus, die Salman begegnet.
Salman Ansari, der bisher vor allem durch naturwissenschaftlich-pädagogische Bücher aufgefallen ist, widerlegt aber ein anderes Phantasma, das seit Köln durch die Herzen und die Köpfe der Menschen geistert. Dass der schwarze Mann kommt, um die weißen deutsche Töchter zu entführen. Im zweiten, stark verfremdeten Teil seiner Novelle schildert Ansari Begegnungen mit der weißen Frau, die auch andere Schlüsse zulassen.
Mehr über Salman Ansari, siehe hier
Wikipedia
Salman Ansaris Blog
Salman Ansaris Homepage
Diotima Verlag
ISBN 978-3-945315-07-1
268 Seiten, 14,90 €.