Raymond Depardon – Berlin

Raymond Depardon - Berlin

Raymond Depardon – Berlin

– Ein Tipp von M. Freerix –

Als Bauernkind bekam Depardon einen Fotoapperat geschenkt, mit dem er sein gesamtes Umfeld fotografierte. Bald schon wollte er nichts anderes mehr werden als Fotograf. Ende der fünfziger Jahre, mit 18 Jahren, kam er deshalb zum ersten Mal nach Berlin. Er fotografierte die eher versteckten Ecken dieser Stadt und wie es sich die Menschen in den Nachkriegsruinen eingerichtet hatten. Um die Menschen und ihre Veränderung zu fotografieren und um die sich verändernde Welt zu dokumentieren kam er immer wieder her, was ihm, seiner Meinung nach, in Berlin am besten möglich war. Immer allein unterwegs, als Stromer, der den kleinen unbeobachteten Momenten nachhetzte. So war es auch kein Wunder dass er 1989 angerufen wurde, um am Tag der Maueröffnung über Frankfurt in die Stadt zu kommen, um diesen einzigartigen Moment der Geschichte zwischen den Menschen im Bild fest zu halten.

Beinahe nebenbei wurde Depardon noch Filmemacher, der mit einer kleinen 16mm-Kamera hinter Menschen und ihren Geschichten her lief. Sein erster, über den Präsidentschaftswahlkampf über Giscard d’Estaing, war diesem so suspekt, das er die Fernsehausstrahlung verhinderte und den Film am liebsten ganz vernichtet hätte.

Es ist das intime, unvorbereitete, was Depardon in seiner Arbeit reizt, und davon handelt auch dieser Bildband, der gut 50 Jahre Berlins dokumentiert. Viele Aufnahmen sind frisch aus dem Riesenarchiv von Depardon.

 

Titel: Berlin
Autor: Raymond Depardon
Verlag: Steidl
ISBN 978-3-86930-838-8
Erscheinungsjahr: 2015

280 Seiten – € 48,00

 

 

vonpaula

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